12 Grad unter Null

Roman

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ISBN 978-3-7099-8192-4
144 Seiten, gebunden
Erscheinungsdatum: 13.04.2023
Artikelnummer: 8192
Auch als Ebook erhältlich

Die Dystopie einer Frau in einer Welt für Männer und von Männern

Anna Herzig malt eine Zukunft, die ihre Grundlage im Jetzt findet:
Greta
ist im sechsten Monat schwanger. Eigentlich ein Grund zur Freude, denn Greta und Henri haben lange Zeit versucht, Kinder zu bekommen. Doch dann ändert sich plötzlich die Gesetzesgrundlage in Sandburg: Von nun an wird es jedem Mann ermöglicht, jegliches Geld, das dieser in eine Frau investiert hat, zurückzuverlangen. Wird den Forderungen nicht Folge geleistet, droht ein kompletter Rechteentzug.
Auch Henri, Gretas Verlobter, möchte sein Geld zurück. Doch bezahlen kann sie ihn nicht … Verzweifelt wendet sich Greta an ihren Verlobten: Henri habe nicht die Absicht sich zu trennen, er wolle schlichtweg zurück, was ihm zusteht, auch wenn Greta das gemeinsame Baby in ihrem Bauch trägt. 14 Tage habe sie Zeit. Greta wird konfrontiert: Mit Henris Kälte und Gleichgültigkeit. Mit dem Kapital, das ihr zur Verfügung steht. Mit ihrem zurückliegenden Leben und einer unsicheren Zukunft. Wie viele Jahre muss sie subtrahieren, um nicht bankrottzugehen?

Ein Verrat, dessen Geschmack kein neuer ist.
Als sich abzeichnet, dass Greta weder bei ihrem Verlobten noch bei der zukünftigen Schwiegermutter auf Verständnis stoßen wird, wendet sie sich hilfesuchend an ihre ältere Schwester. Die Schwester, die vom Vater drangsaliert wurde, während Greta das Goldkind war. Die Schwester, die ihre Wut an Greta ablassen musste, weil sie keinen anderen Umgang damit finden konnte. Nach und nach wird klar, in welch verstrickter Familiensituation die beiden aufwuchsen: der Vater als Sinnbild des Patriarchats. Die Mutter, die jeden Tag aufs Neue versuchte, ihren Ehemann nicht gegen sich oder die Töchter aufzubringen. Die Suppe darf niemals kalt werden. Alles muss perfekt sein. Aber was, wenn „perfekt“ nicht erreichbar ist? Wenn es „perfekt“ gar nicht gibt?

Zwischen Wut und Machtlosigkeit, Zerbrechlichkeit und Zorn: Helfen wir, wenn wir können?
Oder schließen wir die Augen?
Gretas Schwester, die große, die „nicht-schwangere“ sagt ihr Hilfe zu. Doch wird sie ihr wirklich beistehen? Hat sie das Kindheitstrauma überwunden? Oder ist es Greta, die getriggert durch die Gesetzesänderung und die Härte, mit der Henri sie und ihre Beziehung behandelt, etwas tut, das sich nicht wieder umkehren lässt?
Anna Herzig
schreibt über eine Gesellschaft, die Frauen eine Rolle aufzwingt, für die sie sie letzten Endes verachtet. Sie schreibt von der unerfüllbaren Rolle der Mutter. Von der Frage danach, wie weit wir gehen, um unsere Liebsten zu schützen. Und uns selbst.


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Pressestimmen

„Aber Sandburg, so der Ort des seltsam vertrauten Geschehens zwischen Vater und Mutter, zwischen Töchtern und Schwestern, ist auf Sand gebaut. Wie ein weiblicher Thomas Bernhard von heute, so schonungslos erzählt Anna Herzig von Kunst und Macht, von Vätern und Müttern, von oben und unten.“
Gudrun Seidenauer

„Anna Herzigs ‚12 Grad unter Null‘ ist ein mutiges Buch über eine unterkühlte Gesellschaft, in der Frauen ihrer natürlich- wölfischen Kraft beraubt werden und Hashtags wichtiger sind als Gefühle. Auf unkonventionelle Art und Weise erzählt die Autorin hier von dem Leben der schwangeren Greta, die sich plötzlich in einem Abhängigkeitsverhältnis (ein Anwaltsbrief fordert 16 000 Euro ein) befindet. So tragisch der Inhalt, so verspielt und besonders die Form: Mit Collagen, fetten Teilüberschriften und (lyrischen) Zitaten sowie Perspektivwechseln innerhalb des Textes macht die Autorin klar, was avantgardistische Romane auch in der Post- Post- Moderne noch drauf haben
können.“
Sophie Reyer

„Heftig, klug und lesenswert.“
ÖSTERREICH, Judith Leopold

„Es ist ein empathisches, radikal feministisches Buch, das vom Druck brutaler Verhältnisse auf die Einzelne berichtet, aber auch einen Ausweg daraus zeichnet (…) ein Buch, das wir noch immer nötig haben.“
APA – Austria Presse Agentur, Angelika Grabher-Hollenstein

„Tatsächlich stammen die Emotionen, die Anna Herzig mit lustvoll deutlicher Sprache in Text gebracht hat, aus unserer politischen Gegenwart, wo all diese Männer, denen es immer nur um Geld und Macht geht, viel mehr Einfluss haben, als gesund ist für unsere Welt. Denn es drängt sie dorthin, wo sie ihre verklemmten Phantasien in Macht und Einfluss verwandeln können. Nicht nur in Österreich.“
Leipziger Zeitung, Ralf Julke

„Anna Herzig legt mit ‚12 Grad unter Null‘ ein packendes Plädoyer gegen die noch immer virulente Demütigung von Frauen, zugleich eine intelligente Parabel über narzisstische Männerdominanz vor. In prägnanter, stilistisch vielfältiger Sprache trifft die gesellschaftskritische Analyse einer nach Geld und Anerkennung gierenden Männerwelt präzise, zugleich öffnet sich der von einer kuriosen wie zündenden Idee ausgehende Roman auf eine Vision gelingenden Widerstands von Frauen und der Heilung von Beziehungen hin. Prädikat: ein literarisch wie politisch sehr bedeutsames Buch.“
Peter Reutterer

„Eine verstörende Dystopie, in der Männer in brutaler Weise über Frauen herrschen. Ein Buch, von dem wir uns wünschten, es hätte nichts mit der realen Welt gemein. Doch solange die Welt ist, wie sie ist, braucht es auch Bücher wie dieses.“
melamar

„Anna Herzig offeriert uns zum Glück keine Wohlfühlliteratur, sondern bildet brutale Realität ab. Ihr großer Verdienst ist es, uns mit einem gravierenden Missstand zu konfrontieren und auf diese Weise unsere Perspektiven auf Schwangerschaft, Partner*innenschaft, Care-Arbeit, berufliche Selbstverwirklichung zu erweitern. Ein notwendiges Plädoyer für Gerechtigkeit, voller Wut, aber auch voller Empathie! Ein Plädoyer, das zu empfehlen mir leichtfällt.“
Alexandru Bulucz

„Ja, sie überzeichnet, ja, sie betreibt Schwarz-Weiß-Malerei, aber nein, sie ist nicht hoffnungslos. Denn am Ende ihrer Geschichte verbünden sich die Frauen und beginnen, sich zu wehren. – Ein starkes, wichtiges Buch!“
Kleine Zeitung, Karin Waldner-Petutschnig