Am 3. Oktober 2025 
feiert Klaus Merz 
seinen 80. Geburtstag. 

© Haymon Verlag / David Zehnder

Veranstaltungen

Lyrikfestival
HERBSTW:ORTE

3 Tage Klaus Merz in Innsbruck

1. 10. 2025 – 3. 10. 2025

 

Ausstellung
«Merz Welt»

Galerie Litar Zürich

13. 9. 2025 – 29. 11. 2025

 

Ausstellung
«AUSSEN IST INNEN»

Forum Schlossplatz Aarau

5. 9. 2025 – 18. 1. 2026

 

Theater
Eine Ahnung vom Ganzen

zum 80. Geburtstag von Klaus Merz

Prod. Theater Marie

6. 9. 2025 – 12. 4. 2026

 

Lesung
Die Wunderschuhe anziehen!

mit Klaus Merz und Melinda Nadj Abonji

Stadtmuseum Aarau

22. 10. 2025

 

Soirée
Verlusterfahrung, Empathie und Familienbande

mit Klaus Merz und Susanne Schmetkamp

Literaturhaus Zürich

30. 10. 2025


Auf dem Luftweg

Ein Leben lang
schrieb er sich Boden
unter die Füße.

Dann legte er den Stift
beiseite und überließ sich,
die Arme ausgebreitet,
dem freien Fall

Das Gedicht „Auf dem Luftweg“ stammt aus dem Band „Noch Licht im Haus“, der 2023 im Haymon Verlag erschienen ist. „Noch Licht im Haus“ liegt griffbereit auf meinem Schreibtisch, so, dass ich das Buch, wenn ich es benötige, aufschlagen und mich in Klaus Merz’ Worten einschließen kann. Manchmal brauche ich das. Klaus Merz’ Lyrik und Prosa sind notwendig,
sein Schreiben nah. Man mag sich nicht vorstellen, dass er den Stift beiseitelegt. Aber man kann sich vorstellen, was es für  Schriftsteller und Schriftstellerinnen bedeutet, wenn sie es tun: Sie übergeben sich dem freien Fall. Das Gegenteil von dem, was ich mache, wenn ich ein Buch von Klaus Merz in die Hand nehme: mir Boden unter die Füße lesen.

Im Oktober 2025 begeht Klaus Merz seinen 80. Geburtstag. Der Schweizer Schriftsteller ist einer der prägendsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren, und es ist eine Freude und ein Glück, dass der Haymon Verlag seit mehr  als dreißig Jahren Heimat für seine Werke sein darf.

1967 wurde sein Debüt „Mit gesammelter Blindheit. Gedichte“ veröffentlicht, 1994 erschien das erste Buch von ihm im Haymon Verlag: „Am Fuß des Kamels. Geschichten &  Zwischengeschichten“. Neunzehn weitere kamen   hinzu,  um  nur  einige   herausragende  zu nennen: „Jakob schläft. Eigentlich ein Roman“, „Der Argentinier. Novelle“, der Prosa- und Lyrikband „firma“. Klaus Merz schreibt  Gedichte, Kurzprosa, Erzählungen, Novellen, Romane.
Seit Herbst 2011 erscheint die Werkausgabe Klaus Merz in mehreren Bänden, herausgegeben von Markus Bundi. Im  Herbstprogramm 2025 wird ein neuer Band diese Werkausgabe ergänzen, darin zu finden: sein poetisches Schaffen aus den letzten acht Jahren, Feuilletons aus den letzten zwölf Jahren, ein Gespräch zwischen Klaus Merz und Markus Bundi.

Es ist schwer, in einem so kurzen Text auszudrücken, was eine solch lange  Zusammenarbeit mit einem so großen Schriftsteller für einen Verlag, für uns als Haymon Verlag, bedeutet. Wie ausschlaggebend sie ist. Es ist kaum  einzufassen, wie tief und breit die Wirkung seiner Texte ist, gerade wenn man bedenkt, wie gekonnt und fein dieser Autor meist mit wenigen Worten arbeitet. Aber angesichts der Tatsache, dass ich seit meiner ersten Lektüre eine dem Schreiben von Klaus Merz Verfallene bin, möchte ich eine unbedingte Empfehlung aussprechen: Wir alle sollten mehr Klaus Merz lesen.

Katharina Schaller
Haymon Verlag

© Haymon Verlag / Fotowerk Aichner


„Klaus Merz’ Schreiben begleitet mich seit Jahrzehnten. Seine Prosa, seine Lyrik sind große Literatur, und große Literatur schafft, dass man in ihr aufgeht. Dass man sich vergisst, aber auch an sich selbst erinnert, dass man sich neu orientiert und wieder verortet, dass man mit den Figuren, die der Autor entwirft, weiterlebt.
Und so sind Klaus Merz’ Texte für mich, sie verblassen nicht, sie bleiben.“

– Markus Hatzer, Verleger Haymon Verlag


Klaus Merz

© Haymon Verlag / Fotowerk Aichner

Merz gilt als «Meister der Lakonie», nicht nur weil er mit wenigen Worten auskommt, vor allem der poetischen Dichte wegen. Nicht die Nüchternheit ist schlagend, sondern das Pulsieren der Zeilen, der Zündstoff der Gedanken, der in wenigen Worten unvermittelt aufscheint. Merz wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der Schweizerischen Schillerstiftung 1979, 1997 und 2005, dem Aargauer Literatur- und dem Kulturpreis 1992/2005, dem Solothurner Literaturpreis 1996, dem Hermann Hesse-Preis der Stadt Karlsruhe 1997, dem Prix Littéraire Lipp 1999 und dem Gottfried Keller-Preis 2004 für das gesamte Werk. Seine Texte wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Seit den Achtzigerjahren sorgt der Maler Heinz Egger für die Umschläge und oft auch für zeichnerische Paraphrasen in den Büchern von Klaus Merz.

«Merz gehört zu den Schriftstellern, die sich mit schmalen, aber gewichtigen Büchern in die deutschsprachige Literatur der Gegenwart eingeschrieben haben. Von Anfang an, also seit vierzig Jahren, war alles, was auch heute noch sein Schreiben ausmacht, bereits da: Der Ton, die Melancholie und die Skepsis, der hintergründige Witz und das Spielerische», zitierte das Zürcher Literaturmuseum Strauhof die NZZ, als dem Autor 2007 die Ausstellung «Der gestillte Blick. Der Schriftsteller Klaus Merz und die Bilder» ausgerichtet wurde.


Preise und Auszeichnungen

  • Preise der Schweizerischen Schillerstiftung 1979, 1997, 2001, 2005
  • Buchpreise der Stadt Zürich 1992, 1994, 1997, 2001, 2005, 2010
  • Aargauer Literaturpreis 1992 (Laudatio Albert Hauser)
  • Solothurner Literaturpreis 1996 (Laudatio Christoph Kuhn)
  • Hermann Hesse-Literaturpreis, Karlsruhe 1997 (Laudatio Gunhild Kübler)
  • Prix Littéraire Lipp 1999 (Laudatio Jacques Chessex und Ernst Nef)
  • Gottfried-Keller-Preis 2004 der Martin Bodmer Stiftung (Laudatio Peter von Matt)
  • Aargauer Kulturpreis 2005 (Laudatio Manfred Papst)
  • Basler Lyrikpreis 2012 (Laudatio Katy Zarnegin)
  • Friedrich Hölderlin-Preis, Bad Homburg 2012 (Laudatio Arno Geiger)
  • Rainer Malkowski-Preis der Bayrischen Akademie der Schönen Künste, München 2016 (Laudatio Peter Hamm)
  • Christine Lavant-Preis, Wien 2018 (Laudatio Thomas Strässle)
  • Massachusetts Book Award 2023 für An Audible Blue, selected Poems 1963–2016 von Klaus Merz in der Übersetzung von Marc Vincenz
  • Schweizer Grand Prix Literatur, Solothurn 2024 (Laudatio Christa Baumberger)
  • Werkbeiträge für Literatur des Kantons Aargau 1976, 1981 und 2001
  • Werkaufträge der Kulturstiftung Pro Helvetia 1987, 1995 und 2001
  • Buch der Schweizerischen Schillerstiftung 1994: Am Fuß des Kamels
  • 1. Platz der Südwestfunk-Bestenliste SWR für Jakob schläft, März 1997
  • Paris-Stipendium des Kantons Aargau, Winter 1993/94
  • Gast des finnischen Schriftsteller Verbandes in Helsinki, Sommer 1991
  • Londoner Werkaufenthalt der Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr 1997/98
  • Gast-Aufenthalt im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, 2. Jahreshälfte 1999
  • Gast im Haus am See, Kastanienbaum, Herbst 2000
  • Gastaufenthalt im Schweizer Institut in Rom, April 2001
  • Venedig-Aufenthalt, verliehen durch die Forberg- und Steinbergstiftung 2002/03
  • Gast im Literaturhaus von NÖ in Krems, Frühjahr 2007
  • Der gestillte Blick. Der Schriftsteller Klaus Merz und die Bilder. Ausstellung im Literaturmuseum Strauhof Zürich, September-November 2007
  • Gast der Kulturstiftung Rheinland-Pfalz im Künstlerhaus Edenkoben, Januar-Juni 2008
  • Aussen ist innen. Ausstellung zum 80. Geburtstag im Forum Schlossplatz Aarau und in der Galerie Litar Zürich, kuratiert von Lena Friedli und Christa Baumberger