Ein Sticker stellt sich vor – Publikumsliebling Siegfried Seifferheld ergreift das Wort

Tatjana Kruse, auch bekannt als: ‚Die mit dem Gartenzwerg tanzt‘, hat rund um den stickenden Ex- Kommissar aus Schwäbisch Hall einen unvergleichlich komischen Kosmos geschaffen. Wir haben Siggi Seifferheld gebeten, sich selbst vorzustellen.

Die Meisterin der Krimödie herself: Tatjana Kruse versteht es wie keine zweite deutsche Autorin, Spannung und Lachtränen zu verquicken und in Buchform zu gießen. Foto: © Jürgen Weller

Mit Nadel und Faden gegen das Böse

Grüß Gott, mein Name ist Siegfried Seifferheld, aber nennen Sie mich ruhig Siggi, mit Förmlichkeiten hab ich’s nicht so. Ich bin Kommissar – na ja, Ex-Kommissar, seit mich bei einem Banküberfall eine Kugel in der Hüfte traf, die nicht herausoperiert werden konnte.

Jetzt führe ich meinen Hund Onis mit der Gehhilfe Gassi. Aber man kann nicht einfach von 100 auf 0 zurückfahren, wenn man vierzig Jahre lang gegen das Böse gekämpft hat. Also zuckt meine Ermittlernase auch weiterhin, wenn in Schwäbisch Hall, wo ich wohne, ein Kapitalverbrechen geschieht. Was zugegebenermaßen nicht oft vorkommt, weshalb ich in meiner Freizeit angefangen habe zu sticken. Sticken, ohne r. Wie in Sinnsprüche-auf-Kissenbezüge-Sticken. Anfangs habe ich das noch heimlich getan, weil da, wo ich herkomme, gilt das Sticken immer noch als Frauensache. Mittlerweile habe ich aber sogar meine eigene, interaktive Radiosendung „Sticken für Männer – echte Kerle sticken ohne Fingerhut“.

Einmal Schnüffler, immer Schnüffler

Meine Leidenschaft gehört immer noch dem Aufklären von Straftaten, kurzum: dem Schnüffeln. Auch wenn die Frauen in meinem Leben mir das ausreden wollen – ich sei zu alt und nicht mehr fit genug. Aber man ist nie zu alt für das, was man mit Herzblut macht. Das binde ich meiner Frau Marianne (taff), meiner Tochter Susanne (auch taff, Managerin bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall) und meiner Schwester Irmi (noch viel tafferer, Spitzname: die Admiralin) dann natürlich nicht auf die Nase. Meistens, wenn ich die Fährte eines Verbrechers aufnehmen will, erzähle ich ihnen, ich würde mit den Jungs von der Männerkochkursgruppe der Volkshochschule grillen. Oder etwas in der Art. Unglücklicherweise kommen sie mir immer auf die Schliche. Denn ich bin zwar ein alter Hase, aber manchmal glaube ich, das Hobby der Schicksalsgöttinnen ist es, mir Knüppel zwischen die Beine zu werfen …

In „Stick oder stirb!“ will Seifferheld den Insassen der Justizvollzugsanstalt Schwäbisch Hall das Sticken beibringen, gerät indes aber mitten in den Erbfolgekrieg einer russischen Mafiafamilie und wird bei einer spektakulären Flucht als Geisel genommen. Diesmal geht es nicht nur darum, einen Fall zu lösen, dieses Mal geht es um sein Leben!

Schrullig, liebenswert, Seifferheld: Zum bereits siebten Mal ist Siggi Seifferhelds Spürnase gefragt, um in Baden-Württemberg wieder Recht und Ordnung zu installieren. Das Must-have für alle Freund*innen der Krimikömodie!

 

Der Club der toten Sticker“ fällt ein Männerstickkränzchenmitglied nach dem anderen tot um, gemeuchelt mit einer Präzisionsschleuder. Wer tut sowas? Ein Stricker mit rrr, also einer aus dem gegnerischen Lager? Oder ein Traditionalist, der es nicht erträgt, wenn Männer diese ehemalige Frauen-Domäne für sich erobern? Und wird er erst aufhören, wenn auch Siggi Seifferheld, der prominenteste unter den Männer-Stickern, tot ist? Oder ist Siggi selbst größenwahnsinnig geworden und will die Konkurrenz ausschalten?
Von Letzterem gehen leider die Ex-Kollegen von der Mordkommission aus, weil: Alle Indizien sprechen gegen Siggi. Herrje! Da muss er den Täter wohl wieder einmal selbst aufspüren …