Lontano

Roman

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ISBN 978-3-7099-7280-9
176 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Erscheinungsdatum: 10.05.2017
Artikelnummer: 7280
Auch als Ebook erhältlich

Der große Sehnsuchtsroman von Joseph Zoderer.

Flucht vor dem Leben am Nullpunkt
Von der Frau sitzen gelassen, die Mutter im Sterben liegend - die "Heimat", die ihm doch schon lange keine Heimat mehr ist, hat ihn verlassen. Auf sich allein gestellt, ratlos und wütend stürzt er sich in eine trotzige Flucht. Er träumt von New York, von großen Veränderungen, will die Enge von Meran und Wien zurücklassen. In die Ferne will er, dorthin, wo alles neu, alles noch möglich ist. Die schutzlose Weite Nordamerikas ist ihm Zufluchtsort vor der verlorenen Vertrautheit:

"Aber von Tag zu Tag mehr wurde das, was er beschlossen hatte, und das, was er dazu unternahm, zum Selbstverständlichen, nichts war natürlicher als die Trennung, und es gab einen Grund zu hoffen in der Entfernung, lontano, sagte er, hinter mir ist Ferne und vor mir ist Ferne, ich freue mich, weil ich mich freuen muss."


On the road: Befreiungsversuch eines Heimatlosen
Im Kellerzimmer seiner Schwester in Maryland fristet er sein eintöniges Dasein als geduldeter Gast. In Greyhound-Bussen und als Tramper lässt er sich treiben, reist nach Pittsburgh, Montreal, Detroit, San Francisco, Los Angeles, findet Unterschlupf bei längst entfremdeten Freunden und seltsamen Bekanntschaften. Doch weder die intimen, aber farblosen Begegnungen mit Frauen noch sein Roadtrip durch die USA und Kanada vermögen ihn aus seiner Agonie zu befreien. Den Sankt-Lorenz-Strom, die Niagarafälle, den Mississippi - all das lässt er gleichgültig an sich vorbeiziehen. Begleitet von schmerzhaften Erinnerungen an seine verlorene Liebe Mena, wird er zum gedankenverlorenen und haltlosen Vagabunden, mit einem einzigen Ziel: dem Verlassenwerden, dem Verlust, der Verantwortung, dem Absterben allen Lebens in und um sich zu entfliehen. Ein melancholischer Roman über das Sehnen und das Loslassen.


Eine Werkausgabe für Joseph Zoderer
"Lontano" ist der vierte Band einer Edition, in der die Werke von Joseph Zoderer, einem der führenden Erzähler der Gegenwartsliteratur, in Einzelbänden neu aufgelegt werden. In Zusammenarbeit mit dem Brenner-Archiv Innsbruck wird dieser Band durch von Andrea Margreiter bearbeiteten Materialien zur Entstehung des Textes aus dem Vorlass des Autors und durch ein Nachwort ergänzt.

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Autor*in
Foto: © Max Lautenschläger
Joseph Zoderer
Joseph Zoderer wurde 1935 in Meran geboren und lebte zuletzt als freier Schriftsteller in Bruneck. Er studierte Rechtswissenschaften, Philosophie, Theaterwissenschaften und Psychologie in Wien und erhielt für sein literarisches Schaffen bereits zahlreiche Auszeichnungen, u. a. die Ehrengabe der Weimarer Schillerstiftung (2001), den Hermann-Lenz-Preis (2003) und den Walther-von-der-Vogelweide-Preis (2004). Seit 2015 wird das Werk von Joseph Zoderer, einem der führenden Erzähler der Gegenwartsliteratur, in Einzelbänden neu aufgelegt. In Zusammenarbeit mit Johann Holzner, dem Brenner-Archiv Innsbruck und Sieglinde Klettenhammer wird jeder Band durch ein Nachwort sowie interessante Materialien aus dem Vorlass des Autors ergänzt. Im Rahmen dieser Werkausgabe sind bisher die Romane „Das Schildkrötenfest“ (2015), „Dauerhaftes Morgenrot“ (2015), „Die Walsche“ (2016) und „Lontano“ (2017) erschienen, 2020 folgte „Der Schmerz der Gewöhnung“. Erschienen bei Haymon sind außerdem „Das Glück beim Händewaschen“. Roman (HAYMONtb 2009), „Die Farben der Grausamkeit“. Roman (2011, HAYMONtb Neuauflage 2014), „Mein Bruder schiebt sein Ende auf“. Zwei Erzählungen (2012), die Gedichtbände „Hundstrauer“ (2013) und „Die Erfindung der Sehnsucht“ (2017) sowie „Das Haus der Mutter“. Theaterstück und Erzählung (HAYMONtb 2017) und der Roman „Der Irrtum des Glücks“ (2019). 2022 erschien Joseph Zoderers neuer Gedichtband „Bäume im Zimmer“ im Haymon Verlag. Im Februar 2022 wurde dem Autor das Ehrenzeichen des Landes Tirol von der Tiroler Landesregierung verliehen. Joseph Zoderer verstarb im Juni 2022.
Pressestimmen

“‘Lontano’ ist ein kleiner stimmiger Roman voll schöner Bilder.’
DIE ZEIT, Henning Klüver, 5.4.1985