Von einem, der dachte, das Schicksal überlisten zu können - der neue Roman von Michael Krüger.
Weltfreudig und ironisch, vergnüglich und melancholisch
Ein Mann ist im Zug eingeschlafen. Als er aufwacht, lehnt vertrauensvoll ein fremdes Mädchen an ihm: Jara. Sie ist ohne Geld, ohne Papiere, nahezu ohne Sprache. Der Mann, ein erfolgreicher Motivationscoach, hatte sich von der Welt schon abgewendet, besiegt von seinen eigenen Allerweltsweisheiten. Doch jetzt denkt er pathetisch: Das Mädchen kann seine Rettung sein. Ihr ein Zuhause zu geben, wird seinem Dasein den ersehnten Sinn verleihen. Also nimmt er Jara bei sich in München auf - womit sein Leben eine entscheidende Wendung nimmt …
Ein erfolgreicher Mann vor dem Ruhestand auf der Suche nach dem Sinn seines erschreckend gelungenen Lebens
Hier trifft einer, der alles hat und doch nur die Leere kennt, auf eine, die gar nichts hat, und dennoch an Leben ungleich reicher ist. Diese Konstellation schildert Michael Krüger mit der größten Lust, davon abzuschweifen. Denn wenn sein Erzähler seine Gedankenfahrt aufnimmt, bleibt keiner geschont: nicht die Menschen um ihn herum, nicht die deutschen Landsgenossen, am wenigsten er selbst.
Bestechend präzise Beobachtungen der Gegenwart und ihrer Bewohner
Michael Krüger erzählt von verschiedenen Arten von Flucht in seinem neuen Roman: der Flucht aus dem Leben, der Flucht in ein Leben, der Flucht voreinander, der Flucht zueinander. Und zeichnet wie nebenbei das wunderliche Gesicht der Gegenwartsgesellschaft - melancholisch und hochkomisch, resignativ und unverbesserlich hoffend.