Bungeejumping kann uns mal! So kannst du dein Leben wirklich bereichern.

Bucket Lists sind derzeit überall. Das Wort kommt vom englischen „kick the bucket“, also von „den Löffel abgeben“. Es ist eine Liste der Dinge, die man erleben möchte, bevor man diesen sprichwörtlichen Löffel eben irgendwann abgibt. Und von denen man instataugliche Selfies machen kann. Im Internet finden sich viele Vorschläge für Punkte, die man auf einer richtig coolen Löffelliste stehen haben sollte – Bungee Jumping, Selfie mit Känguru in Australien, Sex am Strand, Haus im Grünen, du weißt schon.
Die Paliativpflegerin Bronnie Ware begleitet täglich Sterbende und hat ein Buch darüber geschrieben, was Menschen am Ende ihres Lebens bewegt: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen. Und siehe da: Es sind vielmehr die scheinbar kleinen, auf den ersten Blick vielleicht wenig spektakulären Dinge, mit denen sie ihr Leben gerne erfüllt hätten: weniger über die Erwartungen der anderen nachdenken und einen eigenen Weg gehen, weniger arbeiten und mehr genießen, ehrlicher über Gefühle sprechen, Freundschaften pflegen und sich selbst Glücklichsein erlauben.

Wir haben einige Punkte gesammelt, die du auf deiner Bucket List abhaken solltest – und die dein Leben garantiert bereichern werden, auch wenn du den großen Löffel noch lange behalten willst.

Setz sie endlich um, diese eine verrückte Idee!

Immer diese Grußkarten, die man eigentlich nie mehr lesen wird, aber trotzdem in der Box unterm Bett aufbewahrt, weil sich der Absender richtig viel Mühe gegeben hat. Wie cool wäre es, wenn man wüsste, was man damit anfangen soll? Ja, das hat sich Michael Stausholm auch gedacht. Und dann Stifte, Gruß- und Businesskarten entwickelt, die man einpflanzen und als Dünger nutzen kann. Und schwups, sind aus den lieben Grüßen grüne Kräuter geworden. Wenn du eine Lieblingsidee seit Jahren mit dir herumträgst, dann lass sie jetzt raus. Kleiderkreisel, Fahrräder, Sandwiches: Alles begann irgendwann mit einem hellen Kopf, der sich getraut hat, es anzugehen.

Engagier dich!

Du kennst das bestimmt: Du scrollst durch deine Timelines, ärgerst dich über diesen und jenen gesellschaftlichen Missstand, über Ungerechtigkeit, über Politik. Du denkst dir, dass man da wirklich dringend was tun sollte, und dann verkriechst du dich im Lesesessel oder schaltest Netflix ein. Aber du hast ganz bestimmt auch schon gespürt, wie befriedigend es ist, sich selbst in den Hintern zu treten und es einfach zu tun: Geh demonstrieren, sag deine Meinung öffentlich und laut, melde dich im Tierheim als Gassigeher*in oder tritt endlich diesem Verein bei. Du wirst Leute kennenlernen, die dich inspirieren, du wirst erleben, dass du zwar nicht die Welt, aber viele kleine Welten ganz schön umkrempeln kannst, und du wirst das befriedigende Gefühl haben, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Mach’s dir selbst!

Du hast den schwarzen Daumen, deine Basilikumpflanze lässt die Blätter schon hängen, wenn du sie nur anschaust, und statt Nägel in Wände haust du mit dem Hammer Löcher? Zugegeben, nicht jede*r ist das ganz große Bastel- oder Gartentalent. Aaaaber es kann trotzdem richtig Spaß machen, etwas selbst zu pflanzen, basteln, bauen, stricken oder häkeln. Und dieses Shirt, das du dir mit selbst ausgesuchtem Stoff nach deinem eigenen Muster genäht hast, wirst du völlig anders tragen als ein gekauftes. Und noch dazu wirst du die Arbeit, die auch im gekauften steckt, viel mehr schätzen können.

Halt, Stopp! Es bleibt alles so, wie es ist?

Nein, bitte nicht. Dazulernen ist schließlich etwas Schönes. Nicht jede Entscheidung, die du vor Jahren für dich getroffen hast, muss heute noch zu dir passen. Und dabei geht es nicht nur um die „großen“ Lebensbereiche wie etwa deinen Arbeitsplatz und ob der dich noch glücklich macht, sondern auch um feine Nuancen in deiner Haltung. Denn: Ist es nicht das Allerschönste, mit einem guten Buch eine neue Lebenswelt kennenzulernen – und damit auch die eigene Meinung zu einem Thema zu verändern? Und wie erfreulich ist es, zurückzublicken und zu erkennen, dass dein früheres Ich einfach noch ein bisschen weniger gewusst hat als dein heutiges, und das Ich von morgen zu highfiven, weil es die Dinge noch ein bisschen differenzierter sehen wird …

Sag’s ihnen!

Dass du sie liebhast, dass sie dich beeindrucken, dass du dankbar bist, sie zu haben, oder auch einfach nur, dass das neue (selbstgenähte?!) T-Shirt so richtig gut aussieht. Den Menschen in deinem Leben nämlich. Nichts versüßt den Tag mehr als ein ehrlich gemeintes Kompliment oder ein Lob, und manchmal sind wir damit einfach zu sparsam. Auf die Gefahr hin, ein bisschen kitschig zu klingen: Wir wissen nie, wie lange wir uns noch haben. Also sag den Menschen, die dir wichtig sind, dass das so ist – und freu dich an ihrem Lächeln.

Hör auf Pippi Langstrumpf!

Ganz klar: Pippi hat eigentlich immer recht, auch beim Thema Zeitmanagement: „Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen“, hat sie gesagt. Und recht hat sie! In der Hängematte liegen und die Wolken beobachten, barfuß durchs nasse Gras spazieren, den Hund kraulen, an der Schulter eines lieben Menschen liegen und gemeinsam schweigen, bis man eindöst: Nimm sie dir, diese Momente. Du hast sie dir verdient …

 

Ein Roman, der dich intensiv spüren lässt, dass es die kleinen, scheinbar alltäglichen Dinge sind, die wirklich zählen, ist „Immer noch wach“ von Fabian Neidhardt. Wie dich dein*e Freund*in weckt, wenn du schlecht träumst. Wie deine Lieblingsmenschen über deine Witze lachen, auch wenn sie sonst niemand versteht. Und wie sie dich im Arm halten, wenn die Tränen kommen.
In leiser, eindringlicher Sprache erzählt Fabian Neidhardt eine Geschichte von Liebe, Freundschaft und der Kraft des Zusammenhalts – tieftraurig, herzerwärmend schön und vor allem immer: Mut machend.