Ukrainisches Tagebuch

Aufzeichnungen aus dem Herzen des Protests

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ISBN 978-3-7099-7154-3
280 Seiten, Klappenbroschüre
Erscheinungsdatum: 30.05.2014
Artikelnummer: 7154

Die Ukraine im Umbruch: Andrej Kurkow erzählt aus dem Herzen der Revolution

Auf den Majdan!
Als sich im November 2013 die Menschen auf dem Kiewer Majdan Nesaleschnosti, dem Platz der Unabhängigkeit, versammeln, ist die Ukraine – trotz ihrer geografischen Nähe auch zu Österreich und Deutschland – für viele eine große Unbekannte: Wie sieht der Alltag der Menschen dort aus? Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Wovon träumen sie? Warum protestieren sie? Und was möchten sie damit erreichen? – Es sind die Stimmen der Menschen vor Ort, die Stimmen ukrainischer Schriftsteller*innen, die genau davon erzählen. Einer davon ist Andrej Kurkow.


Ich lebe mit meiner Familie im Zentrum von Kiew, 500 Meter vom Majdan entfernt. Vom Balkon unserer Wohnung aus sahen wir den Rauch der brennenden Barrikaden, hörten die Explosionen der Granaten und die Schüsse. All diese Zeit ging das Leben weiter, blieb kein einziges Mal stehen. Ich weiß nicht, wie das alles enden wird. Ich kann nur auf das Beste hoffen. Ich reise nicht aus. Verstecke mich nicht vor der Realität. Ich lebe jeden Tag darin.


Die Ukraine in den Tagen des Umbruchs: Wie wird es weitergehen?
Andrej Kurkow zählt zu den bekanntesten Autor*innen der Ukraine und ist Kolumnist internationaler Zeitungen. Rund zehn Jahre nach der Orangen Revolution demonstrieren die Menschen wochenlang. Im März 2014 annektiert Russland die Krim, der Krieg im Osten des Landes beginnt. – In seinem „Ukrainischen Tagebuch“ beleuchtet Andrej Kurkow die wechselvolle Geschichte der Ukraine und porträtiert handelnde Personen, zentrale Schauplätze und Ereignisse. Vor allem aber ist es eine sehr persönliche Chronik: über ein Leben während der Revolution, ein Leben in Erwartung eines Krieges, der sehr nah erscheint, über den Wert eines gelebten Tages, einer jeden gelebten Stunde.


Aus dem Russischen von Steffen Beilich

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Autor*innen
Foto: © www.fotowerk-aichner.at
Andrej Kurkow
Andrej Kurkow wurde 1961 in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, geboren und lebte bis vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine in Kyjiw. Er studierte Fremdsprachen (spricht insgesamt elf Sprachen), war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Danach wurde er Kameramann und schrieb zahlreiche Drehbücher. Seit 1996 ist er freier Schriftsteller und arbeitet für Radio und Fernsehen. Romane wie „Picknick auf dem Eis“ (1999) und „Der Milchmann in der Nacht“ (2009) machten ihn einem breiten Publikum bekannt. Er gehört zu den im deutschsprachigen Raum beliebtesten Schriftsteller*innen aus der Ukraine und ist ein begnadeter Erzähler: vom Skurrilen und Schmerzhaften, von Mut und Hoffnung, vom Gestern und Heute und dem, was uns und die Zeiten verbindet. Bei Haymon erschien die „Geografie eines einzelnen Schusses“, bestehend aus den drei Romanen „Der wahrhaftige Volkskontrolleur“ (2011) (aus dem Russischen von Kerstin Monschein), „Der unbeugsame Papagei“ (2013) (aus dem Russischen von Sabine Grebing) und „Die Kugel auf dem Weg zum Helden“ (2015) (aus dem Russischen von Claudia Dathe). Außerdem erschien der Band „Ukrainisches Tagebuch. Aufzeichnungen aus dem Herzen des Protests“ (2014) (aus dem Russischen von Steffen Beilich) sowie seine Romane „Die Welt des Herrn Bickford“ (2017) (aus dem Russischen von Claudia Dathe) und „Kartografie der Freiheit“ (2018) (aus dem Russischen von Claudia Dathe). 2022 erschienen bei Haymon Andrej Kurkows Aufzeichnungen aus der Ukraine: „Tagebuch einer Invasion“ (aus dem Englischen von Rebecca DeWald), in dem er sich den ersten Monaten des Angriffskrieges widmete und für das er den Geschwister-Scholl-Preis 2022 erhielt. In „Im täglichen Krieg“ (April 2024) schreibt Kurkow weiterhin gegen die Zerstörung an – und für die Zukunft der Ukraine.
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Steffen Beilich
Steffen Beilich arbeitet als freiberuflicher Diplom-Übersetzer und Diplom-Dolmetscher für Belarussisch, Englisch und Russisch. Von 2004 bis 2019 war er als Konferenzdolmetscher, Übersetzer und Korrektor im Deutschen Auswärtigen Amt und an der Deutschen Botschaft in Moskau und Minsk beschäftigt. Andrej Kurkows „Ukrainisches Tagebuch“ (Haymon 2014) übersetzte er aus dem Russischen.
Pressestimmen

“Doch bewahrt er sich trotzdem eine angenehme Leichtigkeit, einen Optimismus und Witz, der nur selten in Sarkasmus abgleitet. Es gelingt Andrej Kurkow, den Geist der Majdan-Revolution einzufangen; vermutlich ist es ein typisch ukrainischer.”
NDR HF Kultur, Claudio Campagna

“Andrej Kurkow hat uns mit einem lesenswerten Tagebuch beschenkt, aus dem man mehr über die Ukraine erfährt als aus jedem Artikel in der Presse.”
MDR Figaro, Ulf Heise

“ein persönlicher Erlebnisbericht aus dem Herzen des Aufstands und ein spannendes historisches Dokument”
Berliner Zeitung, Mathias Schnitzler

“Wer es liest, begreift vieles, das sich aus den Fernsehnachrichten oder Zeitungsberichten nicht erschließt: wie sich ein Umsturz im Alltag niederschlägt, wie er sich anfühlt, wie er Gewohnheiten verändert … Was ein Tagebuch von einem historischen Roman unterscheidet, ist genau das, was es so aufregend macht: Der Autor weiß in dem Moment, in dem er die Geschichte niederschreibt, selbst noch nicht, wie sie weitergehen wird … Er bleibt aber auch dann ein scharfer Beobachter, als Janukowytsch flieht und der Umsturz gelingt.”
Falter, Sibylle Hamann

“ein mitreißendes Dokument”
BR 2, kulturWelt, Dirk von Westphalen