Wie fühlt es sich an, die eigene Biografie zu schreiben? Felix Mitterer steht Rede und Antwort.

Der beliebte Volksdichter beantwortet Hintergrundfragen zu seiner in Kürze erscheinenden Autobiografie. Offenherzig und mit viel Humor erzählt er über Höhen und Tiefen des Schreibprozesses und verrät uns, wie sich Realitätsflucht im Laufe der Zeit verändert hat. Hier findet ihr einige Zitate zum Nachlesen und das ganze Interview als Video!

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Wie fühlt es sich an, die eigene Biografie zu schreiben?

[…] ich [habe] ein Problem gekriegt mit mir selber, weil ich mir gedacht habe, ist das jetzt alles eitle Selbstbespiegelung, das kann es ja überhaupt nicht sein, dass ich so viel schreibe; dann habe ich aber doch bemerkt, dass ich auch viel über Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter und Menschen, die mir einfach wichtig waren in meinem Leben, in meinem Privatleben, in meinem Arbeitsleben, geschrieben habe, und ich hoffe, dass dieser Teil dann überwiegt und nicht ich selber – hoffentlich.

 

Hat das Schreiben überwiegend Spaß gemacht, oder war es letztlich doch eher schwierig?

Naja, ich war ja sehr spät dran – wie wir wissen – und ich habe einen ziemlichen Zeitdruck verspürt. Man darf eines nicht vergessen, ich bin ja Drehbuchautor und Dramatiker, also alles, was man da schreibt, hört sich bei hundert Seiten normalerweise auf. Sonst wird das Stück zu lang und der Film zu lang. Und auf einmal war ich da bei, ich weiß nicht, 460 Seiten oder was, das ist ja anstrengend. Und ich habe gewusst, ich muss mich jetzt schön langsam beeilen, damit das Buch zu meinem Geburtstag herauskommt.

 

Du hast damit ein Stück Theatergeschichte geschrieben. War dir das bewusst?

Für mich war das sehr wichtig, weil ein Stück Theatergeschichte heißt bei mir in diesem Fall, über mein Glück zu schreiben, das ich hatte. Nämlich zum einen, dass ich von der Volksbühne, vom Volkstheater meinen Ausgangspunkt nahm, […] das auch mein erstes Bühnenerlebnis war als Zwölfjähriger, der Bauernschwank nämlich. Also diesen Weg gehend, zu den Volksbühnen, Amateurbühnen, im ganzen Land Tirol und nicht nur da, auch in ganz Österreich und in Bayern und weiß Gott wo gespielt zu werden, und dann das Glück habend, auch in Wien oder München oder wo immer an den großen Theatern und auch an den Kellertheatern gespielt zu werden.

 

Was ihn antreibt im Schreiben und im Leben, was schmerzhaft war und was schön – davon spricht Felix Mitterer erstmals in dieser Autobiographie, die mit Aufnahmen aus seinem Privatarchiv und den Archiven der Theater- und Fernsehanstalten ergänzt ist. Sein langjähriger Verleger Michael Forcher hat ein Grußwort beigesteuert. Hier gehts zum Buch!