„Das Prinzip ist aus der Realität gegriffen.“ – David Fuchs im Videointerview

Wir haben dem Autor und Onkologen David Fuchs einige Fragen zu seinem Erstlingswerk gestellt. Er erzählt uns von seltsamen Krankenhaustraditionen, der Leichtigkeit der Realität und wie er den FM4-Wortlaut-Wettbewerb gewonnen hat.

Hier findet ihr einige Auszüge und das gesamte Interview mit David Fuchs in zwei Videos direkt darunter.

Dein Roman erzählt eine berührende Geschichte ohne jede Rührseligkeit. Woher kommt diese Leichtigkeit?

Die Leichtigkeit kommt wohl auch ein bisschen aus der Realität einer onkologischen Station oder dieses Bereichs, weil auch im echten Leben dort nicht alles schwer und traurig ist, sondern auch Lachen und Freude ihren Platz haben. Und das konnte auch im Roman dann nicht anders sein. Schon von selber, aber ich habe auch aktiv darauf geachtet, nicht alles bleischwer werden zu lassen.

David Fuchs im Interview

Sind bei euch die Schwestern oder die Oberärzte lustiger?

(lacht) Wenn ich jetzt Oberärzte sage, dann brauche ich wahrscheinlich nicht mehr in die Arbeit kommen, aber ich glaube, das ist personenabhängig, sagen wir es so.

Defibrillierte Schweine, grillende Oberärzte, Eis aus Urinproberöhrchen – haben alle Krankenhäuser solche Parallelwelten?

Alle die ich kenne, ja. Also es gibt überall diese kleinen Skurrilitäten, kleinen Eigenheiten, kleinen Traditionen. Und wenn auch nicht alles, was im Roman vorkommt, auch aus der Realität gegriffen ist, das Prinzip ist es schon. Und das macht die Umgebung ein bisschen charmanter – sowohl in der Realität als auch in der Fiktion.

Für einen Auszug aus deinem Roman wurdest du mit dem FM4-Wortlaut ausgezeichnet. War damals bereits ein ganzer Roman geplant?

Ja, also diese beiden Protagonisten des Romans, Ben und Ambros, die gab es schon, es gab auch schon einiges an Text zu diesem Zeitpunkt. Und ich habe dann für diesen Wettbewerb eine eigene Geschichte, aber mit diesem Personal sozusagen geschrieben. Also ja, es war schon klar, dass das ein längerer Text wird, ein Roman wird.

War auch von Anfang an klar, dass sich die Geschichte um zwei Männer drehen würde?

In den allerallerersten Entwürfen war das schon klar. Es hat sich ein bisschen verändert, die Namen, aber auch das Verhältnis. Also da habe ich verschiedene Dinge probiert, auch ein Verwandtschaftsverhältnis. Letztlich war mir dann eine sehr enge Beziehung zweier männlicher Figuren wichtig, aber das musste auch eine körperliche Beziehung sein. Und dann ist als Logischstes aller dieser Dinge die Liebesbeziehung übriggeblieben – und dann auch geworden.

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Als angehender Arzt absolviert Benjamin ein Praktikum auf der Krebsstation. Dass er dort ausgerechnet auf seine Jugendliebe Ambros trifft, hätte er sich nicht träumen lassen. Ambros wird als Patient behandelt, sein Körper ist voller Metastasen. Inmitten des Krankenhausalltags nähern sich die beiden behutsam wieder aneinander an. Zwischen resoluten Krankenschwestern und röchelnden Zimmernachbarn, jovialen Oberärzten und unbelehrbaren Notfallskandidaten ist ihnen bewusst, dass es die Augenblicke sind, die ihnen bleiben …

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